Taumelkonzepte

Alles wirkt in Balance, bis es kippt. Silas Hollenbeqs Serie „Taumelkonzepte“ greift genau diesen Moment der Unsicherheit auf. Formen, die sich lose übereinander stapeln, erzeugen den Eindruck eines Kreisels, der kurz vor dem Ausdrehen steht. Diese Kompositionen führen den Betrachter an die Schwelle von Stabilität und Chaos – eine Grenze, die nicht nur die Werke selbst prägt, sondern auch als Sinnbild für die Zerbrechlichkeit der Welt dient.

Titel des Werkes:

Taumelkonzept 02

format:

100 x 150 cm

Künstler:

Silas Hollenbeq

INITIALIMPULS | Jahr:

2024

HINTERGRUND

AN DER SCHWELLE VON STABILITÄT UND CHAOS

Die schlichte Anordnung geometrischer Figuren ist gleichzeitig klar und fragil. Formen, die für Ordnung und Struktur stehen, geraten in ein prekäres Gleichgewicht. Der Eindruck eines Kreisels, der fast zum Stillstand gekommen ist, wird zum zentralen Symbol: ein Bild für den Moment, in dem scheinbare Sicherheit umschlägt und die Ordnung ins Wanken gerät.

Die Werke der „Taumelkonzepte“ sind Reflexionen über die zerbrechliche Balance, die unsere Welt prägt. Hollenbeq macht sichtbar, wie eng Stabilität und Chaos miteinander verbunden sind. Gesellschaftliche, politische und ökologische Systeme, die festgefügt erscheinen, können jederzeit aus der Balance geraten. Seine Werke halten uns vor Augen, wie trügerisch die Sicherheit ist, die wir als selbstverständlich wahrnehmen.

VOM MOMENT DES ÜBERGANGS

Der Kreisel, der kurz vor dem Stillstand ist, wird in Hollenbeqs Arbeit zu einer Metapher für Übergangsphasen. Diese flüchtigen Momente, in denen alles ins Wanken gerät, spiegeln die Unsicherheit wider, die das Leben prägt. Doch Hollenbeq zeigt auch, dass Veränderung unvermeidlich ist und eine Chance sein kann, neu zu denken und zu gestalten.

Die Fragilität der Kompositionen erinnert an die Vergänglichkeit des Lebens und das ständige Streben nach Stabilität. Hollenbeqs Werke fangen die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz ein und zeigen, dass nichts für immer im Gleichgewicht bleibt. Diese Reflexion über Wandel und Vergänglichkeit berührt universelle Fragen nach Balance und Sinn.

Aktueller Zustand der Welt

Die „Taumelkonzepte“ sind auch ein Kommentar auf die Gegenwart. Klimakrise, soziale Spannungen und politische Instabilität verdeutlichen, wie nah die Welt am Umkippen ist. Hollenbeqs Werke fordern uns auf, die Fragilität unserer Systeme zu erkennen und nach Wegen zu suchen, mit der ständigen Unsicherheit umzugehen.

Silas Hollenbeq schafft es mit „Taumelkonzepte“, ein eindringliches Bild der instabilen Welt zu zeichnen. Seine Werke sind ein Spiegel für die fragile Balance, die unser Leben prägt, und eine Einladung, die Chancen im Übergang zu erkennen. Im Kontext von Hollenbeqs Gesamtwerk wird klar, warum Taumelkonzepte nicht nur ein Kommentar zu Instabilität ist, sondern eine Einladung, über die Dynamik von Veränderung nachzudenken. Es ist ein Werk, das uns 2024 eine essenzielle Frage stellt: Können wir das Taumeln als Möglichkeit begreifen, statt es zu fürchten?

Hollenbeq zeigt, dass weder die Kunst noch das Leben in stabilen Systemen verharren können. Taumelkonzepte ist ein Spiegel unserer Welt – und eine Aufforderung, in der Ungewissheit unsere eigene Stimme zu finden.

WERKE AUS DER SERIE