Ich überlebt sich
Auf einer schlichten Leinwand steht das Wort „ICH“ in spiegelverkehrter Schrift, entblößt von jeder weiteren visuell unterstützenden Komponente. Doch genau in dieser Reduktion liegt die Kraft des Werks: Es zwingt den Betrachter, sich mit der Unmöglichkeit auseinanderzusetzen, das eigene Selbst zu überleben – und dabei gleichzeitig die Konstruktion dieses „Ichs“ infrage zu stellen. Silas Hollenbeqs Werk Ich überlebt sich ist somit eine minimalistische, aber tiefgründige Reflexion über die Grenzen von Identität, Zeit und Existenz.
Titel des Werkes:
Ich überlebt sich 08
format:
150 x 100 cm
Künstler:
Silas Hollenbeq
INITIALIMPULS | Jahr:
2018
HINTERGRUND
Das „Ich“ jenseits seiner selbst
Die spiegelverkehrte Darstellung des Wortes „ICH“ verweist unmittelbar auf das Spannungsfeld zwischen Innen- und Außenperspektive. Es ist da, sichtbar, und doch entzieht es sich der unmittelbaren Lesbarkeit. Hollenbeq fordert den Betrachter heraus, die eigene Identität nicht nur zu betrachten, sondern sie als reflexiven Prozess zu begreifen: Das „Ich“ ist immer eine Spiegelung, immer ein Bild, das aus der Distanz gesehen wird – nie ganz greifbar, nie vollständig. In diesem Spiegelbild wird die Illusion eines fixen „Ichs“ aufgebrochen. Der Betrachter wird mit der Erkenntnis konfrontiert, dass das Selbst niemals ein stabiles, abgeschlossenes Ganzes ist, sondern immer in Beziehung zu einem „Anderen“ existiert – sei es der Blick von außen, die Erinnerung an Vergangenes oder die Projektion in die Zukunft.
Die Unmöglichkeit, sich selbst zu überleben
Der Titel Ich überlebt sich birgt eine paradoxe und existentielle Wahrheit: Niemand kann sich selbst überleben, da das „Ich“ untrennbar mit der physischen Existenz verbunden ist. Doch Hollenbeq deutet mit der spiegelverkehrten Schrift auch an, dass das „Ich“ ein Konstrukt ist, das über den physischen Moment hinaus wirken kann – als Erinnerung, als Narrativ, als Projektion. Die Spiegelung verweist auf die Distanz, die zwischen dem „Ich“ und dem überlebenden Bild besteht. Das überlebte „Ich“ ist nie dasselbe wie das ursprüngliche, sondern eine verzerrte, reflektierte Version, geprägt von den Blicken anderer und der Konstruktion durch die Zeit. In dieser Umkehrung wird deutlich: Selbst wenn etwas vom „Ich“ bleibt, ist es nicht mehr dasselbe „Ich“, das es einmal war.
Hollenbeq führt die Betrachter in eine doppelte Reflexion: über das Überleben als Konzept und über das „Ich“ als Idee. Die spiegelverkehrte Darstellung zwingt zur Umkehrung des Denkens – zur Betrachtung des Selbst von außen, vom Ende her, oder sogar von einem imaginären Punkt jenseits der eigenen Existenz: Das „Ich“ als Konzept: Was bedeutet es, das „Ich“ zu überleben? In Hollenbeqs Darstellung bleibt nur ein leeres, spiegelverkehrtes Wort zurück – ein Symbol für die Fragilität und Flüchtigkeit des Selbst. Der Akt der Reflexion: Der Betrachter erkennt, dass das Überleben des „Ichs“ letztlich ein Prozess der Interpretation ist. Was bleibt, ist nicht das „Ich“ selbst, sondern die Reflexion darüber, die Erinnerung daran, der Versuch, es zu greifen.
MINIMALISMUS ALS TIEFE
Wie in vielen Werken Hollenbeqs liegt auch in Ich überlebt sich die Provokation in der radikalen Einfachheit. Das Werk reduziert sich auf das Essenzielle: ein Wort, ein Spiegelbild, eine Reflexion. Doch in dieser Einfachheit offenbart sich eine komplexe Frage, die den Kern menschlicher Existenz berührt. Die Leere der Leinwand wird zur Projektionsfläche für die Gedanken des Betrachters, der gezwungen ist, die Grenze zwischen Selbst und Bild zu hinterfragen.
Mit Ich überlebt sich dekonstruiert Hollenbeq die Illusion von Identität und Überleben. Das Werk zeigt, dass das „Ich“ nie vollständig ist, sondern immer eine Reflexion, eine Projektion, ein fragmentiertes Selbst. Es erinnert daran, dass das Überleben des „Ichs“ niemals wörtlich, sondern immer metaphorisch ist – und dass dieses Überleben zugleich eine Umkehrung und Verzerrung darstellt.
Hollenbeqs Werk zwingt den Betrachter, sich mit der Endlichkeit des Selbst auseinanderzusetzen, während er gleichzeitig die Möglichkeit eröffnet, das „Ich“ als etwas zu betrachten, das über sich hinausweist – nicht als Ganzes, sondern als Fragment, als Spur, als Spiegelbild. So wird Ich überlebt sich zu einer Meditation über das, was bleibt, wenn das Selbst nicht mehr ist.
In einer Ära, in der Identität zunehmend fragmentiert und durch äußere Spiegelungen (z. B. soziale Medien, digitale Avatare) definiert wird, trifft Ich überlebt sich einen Nerv. Es spricht die Entfremdung des modernen Menschen an und fordert dazu auf, über das „Ich“ jenseits der Oberflächen nachzudenken – ein Thema, das besonders relevant ist und dennoch selten in dieser konzentrierten Form behandelt wird.
WERKVERZEICHNIS
ICH ÜBERLEBT SICH
Werk:
Ich überlebt sich 02
Format: 150 x 100 cm
Conceptual Preview
Post-Inkubation: Leinwand, Digitaldruck
EDITION:
Limitierte Konzeptedition von 10 inkubativen Werken.
WERKNUMMERN:
IUB02 01/10 bis IUB02 10/10
AUTHENTIFIKATION:
Jedes lizenzierte Werk wird durch ein individuelles Zertifikat begleitet.
VERFÜGBARKEIT:
Information zu den aktuell verfügbaren Werken dieser Edition erhalten Sie über The Hollenbeq Gateway
PREIS:
Bitte kontaktieren Sie The Hollenbeq Gateway für Informationen
Werk:
Ich überlebt sich 08
Format: 150 x 100 cm
Conceptual Preview
Post-Inkubation: Leinwand, Digitaldruck
EDITION:
Limitierte Konzeptedition von 10 inkubativen Werken.
WERKNUMMERN:
IUB08 01/10 bis IUB08 10/10
AUTHENTIFIKATION:
Jedes lizenzierte Werk wird durch ein individuelles Zertifikat begleitet.
VERFÜGBARKEIT:
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PREIS:
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SILAS HOLLENBEQ
The Hollenbeq Gateway
Official Concept Authority
for Silas Hollenbeq
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